Metropol oder nicht Metropol: Was wird aus der ehemaligen Tortenschachtel?
11April
Seit dem Abriss der "Tortenschachtel", für viele Ludwigshafener das Sinnbild für das Einkaufserlebnis im Stadtzentrum, ist viel passiert. Eigentlich. Im Grunde fast gar nichts. Zumindest nicht am Berliner Platz. Das Filetstück der Innenstadt liegt seit Jahren brach. "Das Tetzner-Loch" nennen manche die gefühlt ewige Baustelle. Statt eines herausragenden und architektonisch ansprechenden Ersatzes für die ehemalige Heimat des Kaufhofs, umringen Bauzäune mit vielversprechenden Visualisierungen die offenliegende Fläche. Dahinter eine Baugrube, die an eine OP am offenen Herzen erinnert. Im Umfeld wird der öffentliche Personennahverkehr "abgewickelt", die Händler und Gastronomen im Ankerhof haben ebenso trostlose Ausblicke wie die Unternehmen im Faktorhaus. Immerhin hat Schroder Real Estate das Gebäude erworben, besteht also Hoffnung auf Besserung?
Welche Entwicklungen sehen wir in der Innenstadt?
1967 wurde Muhlert-Immobilien in Ludwigshafen gegründet und ist auch heute noch familiengeführt in der dritten Generation. Die Vermittlung von Gewerbeimmobilien ist seit jeher ein fester Bestandteil unseres Unternehmens, eine eigene Abteilung befasst sich ausschließlich mit diesem Thema. Unser Büro, das sich über drei Etagen erstreckt, befindet sich in der Wredestraße 49. Der Berliner Platz und die Bismarckstraße sind unser „Revier“ für die Mittagspause. Wir sind also mittendrin.
Natürlich auch, wenn es um die Vermittlung von Gewerbeflächen in der Innenstadt geht. In den vergangenen Jahren haben wir von Interessenten häufig solche Sätze gehört wie: „Aber nicht in der Bismarckstraße / Innenstadt“. Leider auch von renommierten Unternehmen, die sich traditionell als Mittelständler mit innenstadtrelevantem Sortiment gerne in Fußgängerzonen ansiedeln. Auch Gastronomen sind kaum zu überzeugen, dass sie in diesem Gebiet tragfähige Geschäfte machen können.
Hoffnungen machen die Ansiedlung der TWL im Stadtzentrum, ebenso wie die jetzt in Angriff genommene Revitalisierung des ehemaligen C&A Gebäudes als zukünftiger Sitz der Pfalzwerke. Gastronomie und Einzelhandel werden davon unseres Ermessens profitieren und zu einer Belebung der Innenstadt führen. Auch die nun doch seitens der GAG verfolgte Umgestaltung des Bürgerhofs, sendet positive Signale für die Innenstadt.
Andererseits ist Unsicherheit ein großer Hemmschuh. Dieser ist in Ludwigshafen, seit Jahren, zuvörderst durch die Ungewissheit der Stadtstraßen- und Brückenbauproblematik geprägt. Im Zusammenhang damit stehen auch die Zukunft des Rathauses / Rathauscenters und die Entwicklung des Berliner Platzes. Ludwigshafen hat eine Besonderheit. Im Gegensatz zu den meisten anderen Städten ist die Innenstadt kaum verzweigt. Die Achse vom Rathaus bis hin zum Berliner Platz ist die eigentliche “Gewerbemeile“. Unglücklicherweise ist für eben diese beiden Orte bisher nicht eindeutig fassbar, wie sich diese entwickeln werden. Damit ist nachvollziehbar, dass Unternehmer auf dieser Achse zurückhaltend sind, obwohl diese doch so wichtig für die Stadt ist.
Die Verwaltung und Politik würde gut daran tun, diese Ungewissheiten möglichst zeitnah zu klären, damit für Gewerbetreibende, Investoren und auch Bürger wieder eine gewisse Planungssicherheit herrscht.
Gleichwohl sehen wir in diesem Zusammenhang nicht die Möglichkeit, dass sich diese Achse wieder zu der früheren, von vielen Bürgern zurück gewünschten Einkaufsmeile entwickelt. Vielmehr werden auch hier neue, gut gemischte Konzepte gefragt sein. Wohnen und Wohlfühlen in der Stadt, Erlebnis in der Stadt, Lernen in der Stadt und Gemeinsam Leben in der Stadt sind Anregungen, die uns bewegen.
Ludwigshafen hat viel Potential. Auch im innerstädtischen Bereich. Veraltete Konzepte müssen wir hinter uns lassen, damit neue Ideen ihr Potential entfalten können.
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